Konkret: Erkennung einer Bestandsgefährdung nach StaRUG

Die Erkennung einer Bestandsgefährdung im Sinne des StaRUG erfolgt durch eine systematische, fortlaufende Überwachung und Bewertung der Unternehmensrisiken. Der Prozess kombiniert qualitative und quantitative Methoden und muss fest in die Unternehmensorganisation integriert sein.

🧭 Wesentliche Schritte zur Erkennung

✅ 1. Implementierung eines Früherkennungssystems

  • Verpflichtend für haftungsbeschränkte Unternehmen (z. B. GmbHs, AGs)
  • System muss individuell auf Größe, Branche und Geschäftsmodell abgestimmt sein

✅ 2. Regelmäßige Risikoanalyse und Risikoaggregation

  • Identifikation von Einzelrisiken (z. B. Markt-, Kredit-, Liquiditäts-, operative Risiken)
  • Analyse der Wechselwirkungen durch Risikoaggregation (z. B. Monte-Carlo-Simulationen)
  • Aggregierte Insolvenzwahrscheinlichkeit > 5–10 % gilt als Indikator für Bestandsgefährdung

✅ 3. Messung anhand von Kennzahlen und Frühindikatoren

  • Überwachung finanzieller Kennzahlen: Liquidität, Eigenkapitalquote, Cashflow, Kredit-Covenants
  • Festlegung von Schwellenwerten (z. B. Liquiditätsgrad, Verschuldungsgrad)
  • Frühindikatoren: Kundenverhalten, Auftragseingang, Markttrends, Rating-Verschlechterung („B-“ oder schlechter)

✅ 4. Fortlaufende Überwachung und Aktualisierung

  • Risikoanalyse muss dynamisch sein – keine jährliche Einmalprüfung!
  • Laufende Aktualisierung bei veränderten Rahmenbedingungen
  • Sorgfältige Dokumentation aller Maßnahmen und Entscheidungen

✅ 5. Rechtzeitige Einleitung von Gegenmaßnahmen

  • Bei kritischer Bestandsgefährdung: sofortige Maßnahmen und Information des Aufsichtsorgans
  • Mögliche Maßnahmen: Restrukturierungsplan, Gläubigerverhandlungen, Investitionsstopp, Kostenmanagement

📊 Praxisbeispiele und Indikatoren

IndikatorTypische Schwelle
Liquiditätsreichweite5–10 %
Rating„B-“ oder schlechter
Kredit-Covenants verletztKündigungsrechte aktiviert
Negative Eigenkapitalquote< 0 %
Operative PlanabweichungenWiederkehrende Verluste

🧾 Zusammenfassung

Die Bestandsgefährdung nach StaRUG wird durch eine laufende, systematische Analyse und Aggregation der Unternehmensrisiken erkannt. Liegen erhebliche aggregierte Risiken vor – etwa eine erhöhte Insolvenzwahrscheinlichkeit, finanzielle Schieflage oder Verletzung von Kreditauflagen –, sind unverzüglich Gegenmaßnahmen einzuleiten.

🔗 Quellen

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Erfahre, was Bestandsgefährdung im Sinne des StaRUG bedeutet, wie Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und welche Pflichten Geschäftsleiter haben, um existenzbedrohende Entwicklungen rechtzeitig zu bewältigen.

Bestandsgefährdung im Sinne des StaRUG: Frühwarnstufe für Unternehmen

Der Begriff Bestandsgefährdung im Sinne des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) beschreibt eine kritische Unternehmenslage: Das Risiko, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet ist, ist so hoch, dass die Geschäftsleitung die Krise nicht mehr ohne externe Unterstützung (z. B. durch Gläubiger oder Eigentümer) bewältigen kann[2][3][5].

🔍 Was bedeutet das konkret?

  • Schwere Krisen im Fokus:
    Geschäftsleiter*innen müssen bestandsgefährdende Entwicklungen – also Krisen mit existenzbedrohender Wirkung – frühzeitig erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten[2][3][5].
  • Keine Insolvenz, aber nah dran:
    Die Bestandsgefährdung ist kein Insolvenzgrund, sondern ein kritischer Vorlauf, in dem das Unternehmen bereits erheblich gefährdet ist („Gefährdungswahrscheinlichkeit“)[2][3].
  • Risikoaggregation entscheidend:
    Meist ist es nicht ein einzelnes Risiko, sondern die Kombination mehrerer Risiken (z. B. Planabweichungen, Verluste, Covenants-Brüche), die den Bestand gefährdet[2][5].
  • Gefährdungsschwelle definieren:
    Das Überwachungsgremium (z. B. Aufsichtsrat) legt fest, ab wann der Bestand als gefährdet gilt. Ab dieser Schwelle sind sofortige Maßnahmen erforderlich – inklusive Information des Gremiums[2][3].
  • Quantitative Bewertung:
    Die Einschätzung erfolgt regelmäßig durch Kennzahlenbasierte Risikoanalysen, oft mithilfe von Simulationen zur Ermittlung der Gefährdungswahrscheinlichkeit[2][3].

📌 Beispielhafte Anwendung:

Wenn sich durch kumulierte Risiken eine Gefährdungswahrscheinlichkeit oberhalb eines definierten Schwellenwerts ergibt, ist die Geschäftsleitung verpflichtet, aktiv zu werden und Krisenabwehrmaßnahmen einzuleiten[2][3][5].

✅ Pflichten der Geschäftsleitung gemäß StaRUG:

  • Aufbau eines Früherkennungssystems für bestandsgefährdende Entwicklungen
  • Kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Risikolage
  • Einleitung geeigneter Maßnahmen bei Überschreiten der Gefährdungsschwelle
  • Unverzügliche Information des Überwachungsgremiums bei kritischer Gefährdung[2][3][5]

🧭 Fazit:

Die Bestandsgefährdung nach StaRUG ist ein Frühwarnsignal: Sie zeigt an, dass der Fortbestand eines Unternehmens signifikant gefährdet ist – meist durch eine Summe verschiedener Risiken. Ziel ist es, rechtzeitig gegenzusteuern, bevor Insolvenzgründe wie Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung eintreten[2][3][5].

Quellen:

  1. K1.de – Haftung der Geschäftsleiter
  2. Werner Gleissner – Auswirkungen auf Risikomanagement und Sanierung
  3. Wikipedia – StaRUG
  4. RiskNET – Risikofrüherkennung
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Seminar “Simulationsbasierte Bewertung mit Excel”

Simulationsbasierte Bewertung mit Excel – mit Fallbeispiel und Praxisempfehlungen

In diesem Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können

Modernere Bewertungsverfahren für unvollkommene Kapitalmärkte leiten – anders als beim CAPM – die Kapitalkostensätze direkt aus dem aggregierten Ertragsrisiko (der Bandbreitenplanung) und damit der Risikoanalyse der Handlungsoptionen ab. Zu erwartende Änderungen des Werttreibers „Rating“ werden erfasst. Das aggregierte Ertragsrisiko kann mit Hilfe einer stochastischen Szenariotechnik (Monte-Carlo-Simulation) bestimmt werden.

Im Rahmen des Seminars werden die Grundlagen einer Szenarioorientierten Planung erläutert. Ausgehend von einer traditionellen, auf wenige Szenarien beschränkten Planung wird die Technik der stochastischen Simulationen dargestellt. Stochastische Simulationsverfahren generieren nach festgelegten Regeln eine große repräsentative Anzahl risikobedingt möglicher Zukunftsszenarien und zeigen so realistische „Bandbreiten“ der Zukunftsentwicklung (Monte-Carlo-Simulation).

Im Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können.

Insbesondere wird darauf eingegangen, wie man die Ergebnisse einer quantitativen Risikoanalyse und Aggregation nutzen kann, um (a) Insolvenzwahrscheinlichkeit und (b) risikogerechten Diskontierungszinssatz (ausgehend vom Ertragsrisiko) konsistent abzuleiten.

Ergänzend werden die für die Entwicklung von Simulationssystemen notwendigen Grundlagen – wie Risikoanalyse, Planungsmodelle und Bewertungsverfahren – vorgestellt.

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Seminar “Simulationsbasierte Bewertung mit Excel”

31. März 2020 @ 9:00 17:00 CEST

Simulationsbasierte Bewertung mit Excel – mit Fallbeispiel und Praxisempfehlungen

In diesem Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können

Modernere Bewertungsverfahren für unvollkommene Kapitalmärkte leiten – anders als beim CAPM – die Kapitalkostensätze direkt aus dem aggregierten Ertragsrisiko (der Bandbreitenplanung) und damit der Risikoanalyse der Handlungsoptionen ab. Zu erwartende Änderungen des Werttreibers „Rating“ werden erfasst. Das aggregierte Ertragsrisiko kann mit Hilfe einer stochastischen Szenariotechnik (Monte-Carlo-Simulation) bestimmt werden.

Im Rahmen des Seminars werden die Grundlagen einer Szenarioorientierten Planung erläutert. Ausgehend von einer traditionellen, auf wenige Szenarien beschränkten Planung wird die Technik der stochastischen Simulationen dargestellt. Stochastische Simulationsverfahren generieren nach festgelegten Regeln eine große repräsentative Anzahl risikobedingt möglicher Zukunftsszenarien und zeigen so realistische „Bandbreiten“ der Zukunftsentwicklung (Monte-Carlo-Simulation).

Im Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können.

Insbesondere wird darauf eingegangen, wie man die Ergebnisse einer quantitativen Risikoanalyse und Aggregation nutzen kann, um (a) Insolvenzwahrscheinlichkeit und (b) risikogerechten Diskontierungszinssatz (ausgehend vom Ertragsrisiko) konsistent abzuleiten.

Ergänzend werden die für die Entwicklung von Simulationssystemen notwendigen Grundlagen – wie Risikoanalyse, Planungsmodelle und Bewertungsverfahren – vorgestellt.

Imperial Riding School Renaissance Vienna Hotel

Ungargasse 60
Wien, 1030 Österreich
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Seminar “Simulationsbasierte Bewertung mit Excel”

22. September 2020 @ 9:00 17:00 CEST

Simulationsbasierte Bewertung mit Excel – mit Fallbeispiel und Praxisempfehlungen

In diesem Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können

Modernere Bewertungsverfahren für unvollkommene Kapitalmärkte leiten – anders als beim CAPM – die Kapitalkostensätze direkt aus dem aggregierten Ertragsrisiko (der Bandbreitenplanung) und damit der Risikoanalyse der Handlungsoptionen ab. Zu erwartende Änderungen des Werttreibers „Rating“ werden erfasst. Das aggregierte Ertragsrisiko kann mit Hilfe einer stochastischen Szenariotechnik (Monte-Carlo-Simulation) bestimmt werden.

Im Rahmen des Seminars werden die Grundlagen einer Szenarioorientierten Planung erläutert. Ausgehend von einer traditionellen, auf wenige Szenarien beschränkten Planung wird die Technik der stochastischen Simulationen dargestellt. Stochastische Simulationsverfahren generieren nach festgelegten Regeln eine große repräsentative Anzahl risikobedingt möglicher Zukunftsszenarien und zeigen so realistische „Bandbreiten“ der Zukunftsentwicklung (Monte-Carlo-Simulation).

Im Seminar wird an einem Praxisbeispiel erläutert, wie mit Hilfe von Excel und dem Simulations-Add-In Crystal Ball simulationsbasierte Planungsmodelle entwickelt und die Ergebnisse der Simulation interpretiert werden können.

Insbesondere wird darauf eingegangen, wie man die Ergebnisse einer quantitativen Risikoanalyse und Aggregation nutzen kann, um (a) Insolvenzwahrscheinlichkeit und (b) risikogerechten Diskontierungszinssatz (ausgehend vom Ertragsrisiko) konsistent abzuleiten.

Ergänzend werden die für die Entwicklung von Simulationssystemen notwendigen Grundlagen – wie Risikoanalyse, Planungsmodelle und Bewertungsverfahren – vorgestellt.

Adina Apartment Hotel Frankfurt Westend

Osloer Str. 3
Frankfurt am Main, 60327 Deutschland
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Vortrag “Bandbreitenplanung mit Bordmitteln”

2. April 2020 @ 14:00 15:00 UTC+2

Vortrag zum Thema “Bandbreitenplanung mit Bordmitteln” auf der Fachtagung Unternehmensplanung in Köln

  • Voraussetzungen für die Bandbreitenplanung
  • Monte Carlo Simulation einfach in Excel umgesetzt
  • Erwartungswert statt Zielwert
  • Abschätzung des Gesamtrisikoumfangs

Details

Datum:
2. April 2020
Zeit:
14:00 – 15:00 UTC+2
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

CA controller akademie
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Steigenberger Hotel Köln

Habsburgerring 9-13
Köln, 50674 Deutschland
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Fachtagung Unternehmensplanung

2. April 2020 @ 9:00 17:00 CEST

In einer Welt, die zunehmend volatiler, unsicherer und komplexer wird, ist es keine Option, den Gedanken der Planung über Bord zu werfen, sich dem Chaos hinzugeben und diesem unter dem Deckmantel der Agilität einen positiven Anstrich zu geben. Was aber tun?

Auf unserer Fachtagung erfahren Sie, wie Sie eine moderne Unternehmensplanung aufbauen können – angepasst an den individuellen Reifegrad Ihres Unternehmens. Alle Vorträge sind fachlich aufeinander abgestimmt und erzeugen einen roten Faden, der Ihnen eine Bandbreite an Handlungsoptionen aufzeigt. In der abschließenden Podiumsdiskussion können Sie Ihre Fragen direkt an unsere Expertenrunde adressieren und Klarheit für Ihre individuelle Umsetzungsplanung gewinnen.

“Unternehmensplanung ist viel mehr als die Erstellung der Plan GuV und die bonusgetriebene Verhandlung von Budgets”

Die Freigabe der Unternehmensplanung durch die Geschäftsführung darf als wesentliche unternehmerische Entscheidung verstanden werden. Für diese trägt nach §93 Aktiengesetz der Vorstand die Verantwortung und haftet unter Umständen auch mit dem Privatvermögen. Für Geschäftsführer einer GmbH gilt dies gleichermaßen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, im Rahmen der Planung Risikoanalysen zu machen und diese in die Planung mit einzubeziehen. Controller, die im Rahmen der Planung Entscheidungen vorbereiten, sollten die dazu notwendigen Methoden und Vorgehensweisen ebenso kennen wie die Geschäftsführung selbst.

Lernen Sie aus den Sichtweisen und Erfahrungen der Fachexperten und Praktiker und profitieren Sie durch den Austausch mit Fachtagungsteilnehmern, Referenten und Ausstellern.

CA controller akademie

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Steigenberger Hotel Köln

Habsburgerring 9-13
Köln, 50674 Deutschland
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Vortrag zum Thema “Risikoaggregation und Monte-Carlo-Simulation – Schlüsseltechnologie für Risikomanagement und Controlling”

Vortrag zum Thema “Risikoaggregation und Monte-Carlo-Simulation – Schlüsseltechnologie für Risikomanagement und Controlling” bei der Sitzung des RMA-AK Integriertes Risikomanagement in Dresden

12. April 2019 @ 10:00 16:00 CEST

RMA Risk Management & Rating Association e.V.

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HTW Dresden

Friedrich-List-Platz 1
Dresden, 01069 Deutschland
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